Kennen wir schon – hilft aber nicht

Wir sitzen im Zug nach Frankfurt um morgen in aller Frühe nach Mali zu fliegen. Und wieder einmal ist der Start so kräftezehrend, dass wir uns eigentlich eher ein ruhiges Wochenende Zuhause vorstellen könnten: Bis gestern Abend waren wir noch in der Praxis und – irgendwie kommt uns das bekannt vor – fällt das Faxgerät aus (in Arztpraxen läuft noch sehr viel über Fax: Laborbefunde, Arztbriefe, Rezeptbestellungen…). Wir wurschteln uns durch und telefonieren lange mit der (übrigens sehr hilfsbereiten!) Telekom. Nach zeitraubendem Suchen wird dann tatsächlich der Fehler gefunden und ein Techniker behebt ihn heute vor Ort. Leider geht dann genau ein Fax durch – dann ist wieder alles wie zuvor. Na gut, jetzt ist die Praxis zu, müssen wir uns später drum kümmern…

Pünktlich um 6 stehe ich dann heute auf und will als erstes den check-in für den Flug machen. Aber, nanu, da sind beide Plätze auf meinen Namen gebucht. Irgendwo muss ich da bei der Buchung was übersehen haben. Der Telefonservice macht erst um 8 auf. Also 2 Stunden Adrenalin frühstücken. Dann der Anruf bei Air France: Namen ändern geht nicht – nur stornieren und neu buchen. Dadurch wird der Flug wesentlich teurer aber immerhin: ich kann meine Frau und muss nicht mein Double mitnehmen…

Bahnselfi

Dazu kommt, dass Gerlind seit Wochen nachts lange wach liegt und so am Tag müde ist – was dann aber die Wachphase in der nächsten Nacht wenig beeindruckt. Was ist das jetzt alles? Eigene Dummheit? Zu viel Anspannung? Anfechtung? Von allem etwas? Wie dem auch sei: jetzt fliegen wir fröhlich nach Mali, erwarten, dass Jesus die 2 Wochen dort gebraucht, damit in diesem krisengeschüttelten Land Sein Reich kommt!

Aber bei all dem fast schon üblichen Abschiedschaos noch eine sehr erfreuliche Meldung:

Am vergangenen Montag haben wir einen ärztlichen Kollegen als Mitstreiter für unsere Praxis gewinnen können, der uns ab Januar unterstützt und wir so hoffentlich wieder mehr Zeit und Kraft für die Arbeit in Mali haben werden (die Zeit unseres bisherigen Weiterbildungsassistenten war im September rum). Da er schon Facharzt ist können wir uns die Arbeit besser aufteilen und ich kann ohne andere Vertretung nach Mali fliegen und muss die Praxis nicht schließen.

… wäre schön, wenn Eure Gebete, Mails, Gedanken, Anregungen uns wieder begleiten würden.

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