Beeindruckende Ergebnisse

Heute war dann endlich ein Besuch in „unserer“ I-ni-sini-Schule dran. Da wir die Nationalhymne schon beim letzten Mal gehört hatten, entschließen Etienne und ich uns nicht ganz so früh zu fahren und so finden wir die Kinder schon angeregt beim Unterricht. Mittlerweile hat die erste Klasse 18 Schüler. Ein Junge, der oft fehlt, ist heute gekommen, weil angekündigt war, dass es „Weißenbesuch“ gibt – eine in meinen Augen etwas zweifelhafte Attraktion… Aber ich darf wieder zuschauen, fotografieren und mich davon überzeugen, dass die Kinder etwas gelernt haben. Und ich bin ehrlich platt: was die Kids da in 6 Monaten gelernt haben, ist wirklich beeindruckend. Die meisten Kinder sprechen ja so gut wie kein Französisch, wenn sie in die Schule kommen und jetzt begrüßen sie mich korrekt in dieser Sprache, beherrschen problemlos die Zahlen, rezitieren begeistert das Alphabet, rechnen und schreiben mit einer Schrift, die ich im ersten Schuljahr nicht hatte (und ehrlich gesagt, bis heute nicht habe – aber das liegt sicher an meinem Beruf 😊). Der Lehrer, Bamadio, hat eine strenge Hand aber er schafft es gleichzeitig Zuneigung zu den Kindern auszustrahlen und sie im Zaum zu halten. Da die Kids im Vergleich zu den Nachbarschulen deutlich weiter sind, gibt es schon viele Anfragen und wir machen uns wenig Sorgen um den Nachwuchs im nächsten Schuljahr.

Danach begleitet mich Etienne noch in eine Schule einer anderen Denomination, die es schon seit 18 Jahren gibt, damit wir von ihren Erfahrungen lernen können. Und auch hier bin ich beeindruckt: sie haben, genau wie wir, mit einer einzigen Klasse angefangen und jetzt befinde ich mich in einem Komplex von Kindergarten bis Abitur mit ca. 700 (Vor-)Schülern. Das Ganze steht auf gesunden finanziellen wie organisatorischen Beinen, alle Lehrer sind Christen und jeder, der sein Kind hierhin schickt, hat sich vorher damit einverstanden erklärt, dass jeden Morgen mit den Kids in der Bibel gelesen wird. Trotzdem sind 90% der Kinder aus andersgläubigen Familien. Offensichtlich sind christliche Schulen in Mali auch langfristig eine auf vielen Gebieten sinnvolle Sache und ich hoffe und bete, dass sich unsere noch bescheidenen Anfänge in eine ähnlich gute Richtung entwickeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert