Im Busch von Bamako

Gottesdienst in Tanima, erst durch den zum Glück am Sonntagmorgen nicht ganz so dichten Verkehr aus Bamako raus und dann am Kanal entlang über eine löchrige Piste. Ein Pastor hat mir erklärt, wie ich dorthin komme, aber es ist immer wieder ein Abenteuer, bis man den richtigen Weg gefunden hat. Für 50 km braucht man ca. 1,5 Stunden. Aber es ist immer wieder nett so durch die Landschaft zu fahren, links die Reisfelder, rechts der Kanal. Heute ist Waschtag – da scheint wohl der Sonntag keine Rolle zu spielen. In Tanima angekommen finde ich ein Lehmhaus vor, was den Gottesdienstraum darstellt. Stück für Stück kommen die Christen – die Kirche liegt etwas außerhalb des eigentlichen Dorfes. Ca. 20 Erwachsene, 15 Jugendliche und 25 Kinder versammeln sich heute. Die Gemeinde ist kleiner geworden. Vor einem Jahr kam ein „freischaffender Gemeindegründer“ ins Dorf und zog scheinbar mit fragwürdigen Versprechen ein paar Gemeindemitglieder ab. Bei einer so kleinen Kirche in einem islamischen Dorf war das ein ziemlicher Schlag und sicher kein gutes Zeugnis für die Dorfbewohner. Man wundert sich, dass es hier, in einer so abgelegenen Gegend in der Nähe Bamakos auch sowas wie Mitgliederklau gibt. Jetzt finden zwei Gottesdienste nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt statt. Trotzdem wird fröhlich gefeiert und nach gut 2 Stunden setzen wir uns draußen unters Strohdach und unterhalten uns. Wie schön: jeden Sonntag treffen sich die Gemeindemitglieder bei einer Familie zu Hause, Essen wird mitgebracht und alle bleiben bis zum Nachmittag um zu reden und sich gemeinsam von der Woche auszuruhen – „bring and share“ auf malisch, nicht Salate und Frikadellen, sondern Reis mit diversen Saucen. Heute machen wir das, vermutlich weil sie nicht wussten, ob ich bleiben wollte, am Gemeindehaus. Einfach gemütlich! Der Pastor erzählt mir ein bisschen über die Situation im Dorf, dann lerne ich aus Spaß daran die Wochentage auf Bambara und die Anwesenden amüsieren sich köstlich über meine Versuche alles sachgerecht auszusprechen. Tanima – eine winzige Gemeinde irgendwo am Rande von Bamako – wer nimmt die paar Leutchen schon wahr? Und doch ein Teil der weltweiten Gemeinde Jesu, der „Braut Christi“.

 

Yes! Wir haben gewonnen; mit 43% ist I-ni-sini auf Rang eins gelandet und ein paar Tausend Euro gehen nach Mali für’s Schulprojekt. Vielen Dank allen, die mitgemacht haben!!

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