Früher war es das Touristengebiet Malis – interessante, felsige Landschaft, bewegende Geschichte, spannende Kultur. Wer nach Mali reiste besuchte Timbuktu, die Moschee in Djenne und das Dogonland. Heute ist es der vermutlich gefährlichste Bereich in Mali und „Weiße“ trauen sich schon seit Jahren nicht mehr dorthin.
Der islamistische Terror scheint die Gegend komplett im Griff zu haben. Schwer bewaffnete Truppen verstecken sich in den Wäldern und greifen immer wieder Reisende oder auch ganze Dörfer an. Menschen werden verschleppt, getötet oder Geld erpresst. Felder, die kurz vor der Ernte stehen, werden einfach abgebrannt. Den Terroristen gegenüber steht vor allem die Kaste der Jäger, die versuchen die Bevölkerung zu schützen aber meist ihren Feinden weit unterlegen sind.
Ein Teil der Dörfer wurde mehr oder weniger gezwungen ein Abkommen zu unterzeichnen, das sie verpflichtet Abgaben – die Zakat – an die Terroristen zu entrichten. Dabei sind diese nicht zimperlich und nehmen auch schon mal 20% dessen, was die Menschen geerntet haben. Dazu kommt die Verpflichtung keinerlei Informationen an das Militär weiterzugeben und allein schon der Verdacht, dass man sich daran nicht gehalten hat, kann einem ganzen Dorf das Leben kosten. Die Zakat, die islamische Steuer, gilt ja eigentlich nur den Muslimen. Nun aber werden mehr und mehr die Christen gezwungen, Gelder an die Islamisten abzugeben: mal sind es 15.000 Francs, mal 25.000, mal 50.000 pro Person. Aber wie sollen Menschen, die sich fast nur von ihrem selbst Angebauten ernähren, so viel Geld aufbringen? Bezahlen, damit sie auf ihrem eigenen Land bleiben dürfen? Doch was gibt es für Alternativen? „Entweder ihr zahlt, ihr geht oder ihr werdet Muslime.“ Manchmal springen dann Verwandte aus Bamako ein, manchmal hilft nur noch die Flucht. Das Dogonland ist eines der Gebiete, wo in Mali die meisten Christen wohnen – jetzt werden sie mehr und mehr wie Fremde behandelt, geduldet und das nur, wenn sie zahlen.
Wo führt das hin? Die Christen im ganzen Land beten viel für Ihre Brüder und Schwestern, damit Gott, dessen Name von den Terroristen für ihre Zwecke missbraucht wird, diesem Terror ein Ende setzt.