Man kann ihn nicht beschreiben. Auch in Deutschland verändert sich der Geruch, wenn Regen auf trockenes Land fällt, aber hier ist das anders. Monate ohne Wasser vom Himmel, da macht jeder Tropfen einen Unterschied. Heute ein Vorgeschmack: die letzten Tage waren sehr heiß: tagsüber ständig über 40°C und kein Windchen. Ohne Ventilator bricht einem sofort der Schweiß aus. Aber dann in den frühen Morgenstunden dieser typische Wind, plötzlich kühlere Luft, die Fensterläden klappern, die Palmblätter rauschen. Und der Wind bringt diesen Geruch – es riecht nach Regen, nicht hier ist er gefallen, vermutlich kilometerweit weg aber ohne Zweifel: der Geruch von Regen, verbunden mit einem Aufatmen der Seele. Es ist nicht die kurzzeitige Frische, es ist nicht der Wind, es ist dieser Geruch von „die Trockenheit hört irgendwann auf!“ Ja, beschreiben kann man ihn nicht und doch ist er unverkennbar.
Ich habe nachgerechnet: 10-mal haben wir in unserer Zeit in Afrika diesen Wechsel von Trockenzeit zu Regenzeit erlebt und somit vielleicht 100-mal diesen Geruch wahrgenommen, denn er entsteht ja nicht nur beim ersten Regen. 100-mal durchatmen, 100-mal Hoffnung auf Kühle, auf Grün, auf Ende der Schwüle.
Heute ist es nicht der Beginn der Regenzeit. Es ist der Mangoregen, manchmal nur ein paar Tropfen, manchmal auch ein richtiger Regenguss zum Beginn der heißen Zeit. Man nennt ihn so, weil er die jetzt reifen und vom Staub rötlich gefärbten Mangos an den Bäumen sauber wäscht.
Nur 2 Tage habe ich die Hitze, den Staub, die stehende Luft erlebt, seitdem ich hier angekommen bin und trotzdem empfinde ich durch diesen Geruch von Regen eine wunderbare Erfrischung.