Statt Fußball jetzt das „Hornberger Schießen“?

587_Jaeger_LW_DNun sind es schon 3 Wochen her, dass ich das malische Fußballfeld verlassen habe und wieder in Deutschland bin. Was hat sich entwickelt? In der vergangenen Woche hat der Vorstand der Allianz-Mission entschieden, dass wir die Zusammenarbeit mit Oliver und seiner Familie im Bereich Sport in Mali nicht weiter verfolgen.

Eine Reihe von Gründen hat dabei eine Rolle gespielt. Wesentlich war, dass unsere Vorstellungen bezüglich der Schwerpunkte einer solchen Arbeit zu unterschiedlich sind und wir letztlich den Eindruck hatten, dass Aufgabenstellung und Person hier trotz hoher fachlicher Qualifikation nicht zusammen passten. Und dann tun wir uns bei der unsicheren politischen Situation natürlich auch schwer, eine 7-köpfige Familie mit Baby nach Mali zu schicken, wenn die anderen Faktoren nicht 100% passen. So kommt es nun zu keiner weiteren direkten Zusammenarbeit.

Und war unsere Reise jetzt vergebliche Mühe – mit einem Ausgang wie beim „Hornberger Schießen“? Ganz und gar nicht. Nein, wir sind Gott aus verschiedenen Gründen sehr dankbar für die Zeit in Mali:

  • Das Kennenlernen von Oliver hat mich bereichert und mir manche Perspektive von Sport und Gemeinde eröffnet, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte.
  • Durch die Trainingseinheiten, die Gespräche und verschiedenen Treffen sind die Möglichkeiten, die der Sport für die malische Kirche bietet, deutlich mehr auch bei unseren malischen Partnern ins Bewusstsein gekommen und wir hoffen, dass sich so eine gemeinsame Perspektive zügig weiter entwickeln kann. Auch die Kontakte in den Profifußball in Mali werden sicher noch hilfreich sein.
  • Die unvorhergesehenen „Krisengespräche“ waren wichtig und genau zur richtigen Zeit. Das wäre von Deutschland aus so nicht möglich gewesen.

Somit war diese Reise alles andere als vergeblich. Und nun bitten wir Gott, jemanden nach Mali zu berufen, der diese Arbeit weiter voran bringen kann.

(… und wer nicht weiß, was das „Hornberger Schießen“ ist, der findet hier noch eine der zahlreichen Legenden dazu…)

 

 

Dereinst beschlossen die Bürger des Städtchens, ein großes Preisschießen zu veranstalten, wohl um die Bekanntheit des recht unbedeutenden Hornbergs zu heben. Mit viel Einsatz und Vorfreude traf man alle notwendigen Vorbereitungen, pries das bevorstehende große Ereignis in weitem Umkreis vollmundig an. Am Festtag war auch alles bestens vorbereitet – nur an Schießpulver hatte keiner gedacht. Und so kam es gar nicht erst zum Hornberger Schießen, das später solche Berühmtheit erlangte.

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