Gerade mal 12 Stunden in Mali und schon im Knast…

… so ging es dem „neuen“ Leiter der Allianz-Mission, Thomas Schech, heute. Gestern Nacht kam er in Bamako an und heute Morgen konnten wir mit ihm zu einer Taufe im Gefängnis in Kati fahren. Zusammen mit dem Leiter unseres malischen Partnerbundes und anderen Mitarbeitern fuhren wir zu diesem Ort nicht weit weg von der Hauptstadt. Schon vor ein paar Jahren konnten wir an einem beeindruckenden Gottesdienst teilnehmen und heute war es umso bewegender. Wie aber findet man ein Taufbecken mitten im Knast? Das war unsere erste Aufgabe: Irgendwo wurden Ziegelsteine aufgetrieben, die wohl in der Nähe für einen Hausbau schon „herumlagen“. Die schleppten wir dann alle ins Gefängnis – und freuten uns, dass die Sicherheitsvorkehrungen da etwas anderer Art sind – mit Ziegelsteinen in der Hand jedes Mal durch Scanner und Schleusen… das wäre schon was Anderes gewesen. Die Steine bauten wir dann einfach in 2 Reihen übereinander, legten eine Plane hinein uTaufend dann wurde das Wasser in Eimern hineingegossen. So einfach kann Taufbecken sein! Danach ließen wir uns mit ca. 100 Gefangenen in eine Art großen Käfig sperren und feierten Gottesdienst – mit Liedern zur Gitarre, Predigt und viel Halleluja-Amen! Anschließend wurden 13 Häftlinge getauft, die in den letzten Wochen ein Leben mit Jesus begonnen hatten, während hinter dicken Gitterstäben die anderen zuschauten. Ein paar frische T-Shirts und Shorts waren am Morgen noch schnell gekauft worden, denn die meisten Häftlinge haben nichts zum Umziehen, was sie nach der Taufe hätten anziehen können. Zum AbendmahlAbschluss feierten wir dann noch Abendmahl, nicht mit Brot und Wein, sondern mit Plätzchen und Malvenblütentee. Jesus wird das wohl kaum gestört haben. Als danach einer der Mitarbeiter jedem noch eine Bibel schenken wollte, wehrte der Gefängnispastor ab. Da würde er sich später drum kümmern. Einfach so ausgeteilt, würden sonst viele Seiten als Blättchen zum Zigaretten drehen verwendet werden… Jede Woche fährt er zweimal je 3 Stunden mit dem Motorrad ins Gefängnis, um mit den Insassen zu reden. Daher kennt er seine Leute und weiß auch, dass der Glaube noch nicht alle Lebensbereiche erfasst hat.

Und wir sind wieder einmal beeindruckt von dem liebevollen Engagement unserer malischen Mitarbeiter.

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