Und Schwups sind wir wieder in Deutschland

Na gut, Schwups jetzt auch nicht gerade. Von Haustür zu Haustür haben wir immerhin 26 Stunden gebraucht. Aber emotional ist es doch ein „Schwups“, dieser krasse Weltenwechsel, kulturell, klimatisch und natürlich auch von den Themen, die eine Rolle spielen.

In Mali wurde einen Tag vor unserer Rückreise der Premierminister entlassen, weil er sich zu negativ zur Übergangsregierung geäußert hat.

Hier in Deutschland streiten sich alle, wer wann welchen Kanzlerkandidaten ins Rennen schickt.

Auf der Straße in Bamako spricht mich ein Mann an, er käme von der Elfenbeinküste, hätte Hunger und brauche dringend Geld. Ich sage, er solle kurz warten, dann würde ich ihm etwas zu Essen kaufen. Als ich wieder komme, ist er verschwunden – war wohl doch nicht so hungrig.

Im Park in Leipzig spricht mich gerade ein junger Mann an, ob ich die VOLT-Partei kenne. Er sammle Unterschriften, damit sie zur Wahl zugelassen würden – ich hätte ja vielleicht gehört, dass im Februar Bundestagswahl sei. Ja, man sollte es nicht glauben, ich habe wirklich schon von der Wahl gehört 😉 und die VOLT-Partei kenne ich auch, würde sie aber nicht unterstützen, da sei er an der falschen Adresse. Da geht er weiter suchen…

Aus dem Dogonland erreichte uns kurz vor Ende unseres Aufenthalts die Nachricht, dass im Dorf von unserem Mitarbeiter Niangaly Islamisten die Christen vorgeladen hätten: Jeder müsse 25.000 Francs Kopfsteuer zahlen (ca. 40 Euro) oder sich zum Islam bekehren. In 15 Tagen kämen sie wieder – dann wäre entweder das Geld da oder… Gleichzeitig rückt das Militär vor ins Dogonland und alle hoffen, dass es nicht nur eine „Stippvisite“ wird.

Wir feiern hier in der FeG in aller Ruhe unseren Gottesdienst.

In Bamako dröhnen an jeder Straßenecke die stinkenden Dieselgeneratoren, weil die öffentliche Stromversorgung nur stundenweise funktioniert.

In Deutschland verzweifeln wir, weil in Aserbaidschan wieder (fast) nur heiße Luft beschlossen wurde und die fossilen Brennstoffe wohl weiter kräftig CO2 in die Luft pusten werden.

Bamako – Leipzig, jedes Mal wieder neu ein Weltenwechsel.

 

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