Bamako – Leipzig, einmal mehr

Und wieder einmal versuchen wir diesen Wechsel zu verarbeiten, tauschen Baguette gegen Vollkornbrot, schwarze Gesichter gegen weiße, 25 °C gegen gnädige 7, den Fremdenstatus gegen den des Einheimischen, Französisch gegen Deutsch, den wuselig chaotischen Gemüse-, Kleidungs-, Fleisch-, Eisenwarenmarkt gegen den glühweinschwangeren Klingglöckchenmarkt (ratet mal, welcher uns lieber ist J). Sowohl Körper als auch Seele gewöhnen sich langsam daran und auch der Wechsel wird Gewohnheit. Während wir noch vor einem Jahr bei unserer Rückkehr gar nicht genug Wolldecken auftreiben konnten, scheint uns das Klima jetzt recht normal und auch die inneren Kontraste lassen sich schneller verarbeiten. Immer wieder staunen wie, wie anpassungsfähig uns Gott gemacht hat.

Maliteam
Maliteam

Die letzten Tage in Bamako waren wichtig aber nicht sehr ereignisreich: Ein Treffen hier, ein Gespräch dort, aber keine aufregenden Neuigkeiten mehr – eher ein „Sack zubinden“. 2 Tage verbrachten wir dann noch mit dem deutschen AM-Team um gemeinsam die Bibel zu studieren, zu beten und über wichtige Fragen der Arbeit und des Lebens in Mali zu reden. Am letzten Tag gingen wir dann noch gemeinsam in den Zoo von Bamako. Ja, Ihr lest richtig, Bamako hat einen Zoo! Als wir vor ca. 15 Jahren zuletzt dort waren, war dies ein mittleiderreLöwegendes Elend aber heute ist er gepflegt, die Tiere gut ernährt und in großen gepflegten Gehegen, dass wir nicht schlecht gestaunt haben. Gestaunt haben wir auch über den Eintrittspreis: ein Erwachsenenticket kostet umgerechnet 1,07 € und noch mal 1,50 € muss man bezahlen, wenn man einen zweieinhalb Jahre alten Löwen streicheln (!) möchte. Da kann dann so mancher Malier am Wochenende mit seiner Familie einen Spaziergang durch den Zoo machen ohne seinen Lebensunterhalt zu gefährden – das ist nicht in jedem deutschen Zoo so möglich…

Dieses Mal empfand Karsten der Abschied von Mali schmerzlich, was uns deutlich macht, dass die Beziehungen gewachsen sind und wir manche gute Wegstrecke miteinander gegangen sind in den vergangenen 1,5 Jahren. Wir haben diese Art der Landesleitung von Deutschland aus im Laufe der Zeit von beiden Seiten mit Leben füllen können und die Begegnungen werden gelassener, natürlicher. Das macht uns Mut – so wie uns in den vergangenen Wochen Euer Mitdenken, Mittragen, Beten und Anteilnehmen immer wieder Mut gemacht und viel bedeutet haben. Danke dafür!

Kids
Frederik und Philip Apel

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