…wie schön und angenehm…

Zweieinhalb Sitzungstage liegen hinter uns. Da brummt der Kopf… Gestern waren wir von morgens bis abends in Missabougou zur Zusammenkunft des nationalen Kirchenleitungskomitees. Kurz vor der Nigerbrücke riss dann der Seilzug für das Gaspedal unseres Autos und man konnte treten soviel man wollte, es tat sich nichts. Die Brückenauffahrt ist kein sehr günstiger Parkplatz und so versuchten wir dann ganz langsam die ebenfalls kaputte Kupplung kommen zu lassen und bewegten uns mit ca. 5 km/h mit Standgas durch den Stadtverkehr. So kamen wir dann doch noch fast pünktlich zum Sitzungsbeginn geschlichen. Und wie schön: das nehmen die malischen Verkehrsteilnehmen mit großer Gelassenheit – auch wenn man alles blockiert.

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Leitungskomitee

Über die Sitzung haben wir uns dann sehr gefreut. Nun ging es darum, dass wir die Vorschläge darüber, wie die Zusammenarbeit der Allianz-Mission und der UEPEM aussehen könnte, diskutieren und beschließen. Bei allen Schwierigkeiten, die wir Anfang des Jahres in Bezug auf diese Fragen hatten, ermutigte uns die konstruktive und offene Gesprächsatmosphäre. Schon in dem ersten Entwurf, den die malische Kirche ausgearbeitet hatte, konnten wir sehen, dass ein echter Wunsch zur Zusammenarbeit da ist und so war es eigentlich gar nicht schwer zu guten Kompromissen zu kommen. Besonders gefreut hat es uns, dass die malischen Geschwister von sich aus mehr Verantwortung für die Missionare übernehmen möchten: nicht nur in Arbeitsfragen, sondern auch in Bezug auf ihr persönliches Wohlergehen. Schmunzeln mussten wir als wir feststellten, dass der Weihnachtsstoff von diesem Jahr einen Vers aus Psalm 133 trägt: „Seht, wie schön und angenehm es ist, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen“, weihnachtsstoff2heißt es da. Nun, wir fürchten, bis dahin haben wir noch ein Stück Wegs zu gehen, aber wir sind diesem Wunsch trotzdem ein Stück näher gekommen und danken Gott dafür, dass er uns auf beiden Seiten geholfen hat, die Unstimmigkeiten mit Geduld, Zeit und Gespräch zu überwinden. Und wir beten, dass wir die formulierten Absichten in den nächsten Jahren mit Leben füllen können.

Und heute hatten wir dann die Möglichkeit Vorstellungsgespräche mit möglichen Kandidaten für das Kinder-helfen-Kindern-Projekt zu führen. Schon vorgestern hatten wir mit den malischen Geschwistern die Bewerbungsunterlagen durchgesehen und zwei Kandidaten ausgewählt. Nach den Gesprächen waren wir uns heute schnell einig, welcher der beiden am ehesten in Frage kommt. Was wir als ein Geschenk Gottes dabei empfinden, ist, dass er Deutschlehrer ist und auch wenn sein gesprochenes Deutsch nur sehr begrenzt eine normale Kommunikation zulässt, so scheint es schriftlich doch eine Hilfe zu sein, damit er sich auch ohne Übersetzer mit den Verantwortlichen in Deutschland schreiben kann. … na, dann kann’s ja losgehen in Deutschland: Ihr sammelt dort und wir bauen hier die Schulen – Arbeitsteilung eben!

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