unklare Zukunft

dscf8094„Wann seid Ihr denn eigentlich zurück gekommen?“, haben wir in den letzten Tagen öfter gehört und das wundert nicht, denn irgendwie haben wir keine Abschieds- oder Wir-sind-wieder-da-Mail geschrieben. Schon 2 Wochen sind wir nun wieder in Deutschland, stolperten diesmal nicht in den Weihnachtsmarkt und konnten in Ruhe die Arbeit in der Praxis wieder aufnehmen. Die Melancholie, die immer so 1-2 Tage vor und nach dem Flug anhält, liegt hinter uns und wir haben uns wieder in den Alltag eingefunden. Insgesamt, das habt Ihr wohl herausgelesen, waren die Begegnungen an vielen Stellen erfreulicher als beim letzten Mal und die Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit klarer. Und trotzdem sind viele Fragen offen, machen uns viele Entwicklungen Gedanken:

  • Fast täglich gibt es irgendwelche Überfälle oder Anschläge in Mali, meist im Norden und selten so, dass wir uns um unsere malischen oder deutschen Kollegen Sorgen machen müssen. Aber doch wird die Situation nicht stabiler und der Staat gewinnt nicht an Kontrolle zurück. Die Einschätzungen unserer malischen Gesprächspartner waren diesmal deutlich pessimistischer als sonst. Wie geht das weiter?
  • Immer weniger junge Christen in Mali sind bereit sich zu Pastoren ausbilden zu lassen. Gerade die, die eine gute Schulbildung hinter sich haben, suchen sich andere Berufe – nicht zuletzt, weil man als Pastor so wenig Geld verdient. Viel haben wir investiert in gute Ausbildungsstätten, aber nun nutzen sie nur wenige. „Geht das so weiter, dann wird unsere Kirche in 10 Jahren geleitet von Männern, die kaum ihren Namen schreiben können“, brachte es kürzlich ein Malier auf den Punkt. Natürlich muss zuallererst Gott Menschen berufen, aber was können wir miteinander tun, damit hier wieder eine Perspektive entsteht?
  • Nach den eher spannungsreichen Begegnungen Anfang des Jahres wurde diesmal wieder klar der Wunsch unserer malischen Geschwister geäußert, dass Missionare aus Deutschland gebraucht werden. Gibt es hier Menschen, die bereit sind sich auf eine solch unsichere Situation einzulassen und sich in Mali an der Seite unserer einheimischen Partner einzubringen? Was können wir wagen oder, wie wir gestern ein schönes Zitat hörten: „Wo ist die Grenze zwischen Feigheit und Wahnsinn?“

In all diese Fragen hinein wird uns deutlich, wie sehr es nötig ist für Mali zu beten, all dies immer wieder Gott zu bringen und zu erwarten, dass er handelt, beruft, bereit macht und seinen Weg mit den Menschen dieses gebeutelten Landes geht.

Eine Antwort auf „unklare Zukunft“

  1. I have been in Mali now since the 9th of october and have two more weeks left. I understand that you are already back in Germany. Hope we can meet again. Gods blessing on both of you and Your mission Ingvald

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