Zähe Entwicklungen

                    Vorschulklasse

Und einmal mehr waren wir in der Schule, die vor 4 Jahre ihren Betrieb aufgenommen hat. Es ist schön zu sehen, wie sich manches entwickelt hat. Mittlerweile sind fast 100 Kinder dort, 4 Klassen und eine Vorschulklasse. Die Vorschulkinder haben jetzt andere Tische und Stühle bekommen, was direkt einen viel kinderfreundlicheren Eindruck macht, und sind jetzt in einem eigenen Gebäude, so dass für alle mehr Platz ist. Auf dem Schulhof sind die Bäume gewachsen und fangen an Schatten zu geben. Die Tiefbohrung sorgt dafür, dass nahezu immer Wasser da ist und die Kinder nicht ihre Trinkflaschen von zuhause mitschleppen müssen. Super auch, dass durch die installierte Solaranlage in dieser heißen Zeit Ventilatoren in den Klassenräumen dafür sorgen, dass ein bisschen Kühlung da ist und die Aufnahmekapazitäten erhöht werden.

                           Schulhof

Und doch ist nicht alles Gold was glänzt. Wir hatten uns gewünscht, dass deutlich mehr Kinder die Schule besuchen, aber einigen Eltern waren die Schulgebühren (knapp 10 Euro im Monat) zu hoch und sie suchten sich etwas anderes. Manche Missverständnisse gab es zwischen Lehrern und Elternvertretern und auch im wachsenden Lehrerkollegium lief nicht immer alles glatt. Eigentlich ganz normale Probleme, aber eine Schule, die am Anfang steht und noch den eigenen Weg und die Akzeptanz in der Bevölkerung sucht, kann durch Kleinigkeiten rasch zurückgeworfen werden.

   vom ersten bis zum vierten Schuljahr dabei

Und in San, wo die zweite Schule gebaut wurde, geht es noch nicht los. Der Zuzug ist bis heute nicht so stark, wie unsere Partner das erwartet hatten. Viele sind dabei in der Umgebung der Schule am Stadtrand ihre Häuser zu bauen, aber das geht nur Stück für Stück vorwärts, weil das Geld für eine flotte Fertigstellung nicht ausreicht.  Dadurch sind noch zu wenig Kinder im Einzugsbereich und wir fragen uns, ob es Sinn macht den Schulunterricht jetzt schon anzufangen oder noch einmal ein Jahr zu warten.

Auch das Leitungsteam der Kirche, das für die Schularbeit verantwortlich ist, könnte manchmal dynamischer sein. Da sie alle ehrenamtlich für das Schulprojekt arbeiten und noch diverse andere Aufgaben im Bereich der Kirche wahrnehmen, bleibt für die Schulen oft nicht genug Zeit.

Es könnte manches besser laufen, na klar! Manchmal ist das ärgerlich, manchmal werden wir ungeduldig, manchmal fragen wir uns, ob nicht Dinge ganz anders angepackt werden müssten. Und manchmal erinnern wir uns daran, dass das in Deutschland nicht ganz anders ist und dass es leicht ist, von außen zu kommen und zu kritisieren, besonders wenn man selbst nicht mit denselben Problemen zu kämpfen hat. Mal sind wir hin- und mal hergeworfen zwischen Verständnis und Ärger, zwischen Perspektive und Ratlosigkeit. Und das ist ein Eiertanz, der wohl auch immer so bleiben wird.

 

 

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