von Partnern und Namensvettern

Das war heute eine Mut machende Zusammenkunft: Unsere malische Partnerkirche hat seit dem vergangen Jahr ein Komitee eingesetzt, das ab nächstem Jahr die Verantwortung tragen soll für die verschiedenen Projekte, die die Kirche besonders mit Geldmitteln der Allianz-Mission durchführen will. Unsere Schwerpunkte sind nicht immer dieselben und oft ist unser (deutscher) Eindruck, dass die kurzfristigen Notwendigkeiten stärker im Vordergrund stehen als langfristige Planungen und auch als theologische Überzeugungen. So war es für uns heute eine Freude engagierte Menschen in diesem Komitee zu treffen, mit denen wir offen über unterschiedliche Meinungen diskutieren konnten, die aber durchaus auch eigene Vorstellungen haben, die uns beeindruckten. Dass die Verwendung von Geldmitteln ganz transparent abläuft und auch sehr ländliche Dorfgemeinden lernen müssen, wie man Geld und Material so verwaltet, dass sie nachvollziehbar Rechenschaft abgeben können, das begegnet uns nicht immer. Und gerade bei einem oft so sensiblen Thema wie Geld eine so konstruktive und positive Atmosphäre zu haben, das macht uns Mut. … mal ganz abgesehen davon, dass 2 der 5 Gremienmitgliedern für diese 2-3 stündige Sitzung 600 km gefahren sind (pro Strecke!)… Das zeigt, dass hier wirklich engagierte Leute gewählt wurden. Toggere2

Und eine kleine Geschichte am Rande: Auf unserem Grundstück wohnt schon seit vielen Jahren (schon als wir noch hier lebten) eine Familie mit Kind- und Kindeskindern. Nun ist der erwachsene Sohn auf den glorreichen Gedanken gekommen, seinen Neugeborenen nach Karsten zu benennen. Das ist einerseits eine nette Geste der Dankbarkeit, andererseits aber auch der Wunsch, dass der Namensgeber dann auch für gewisse Dinge im Leben seines Namensvetters aufkommt. Nun ist es schon fast ein Verbrechen in Mali jemanden Karsten zu nennen, denn das kann fast keiner aussprechen (deshalb wurde ich auch fast nur „Pascher“ genannt). Die Geburtsurkunde ist mit Beratung langjähriger Mitarbeiter dann sogar korrekt ausgestellt worden. Ein anderes offizielles Papier nennt den armen Säugling allerdings Karçain. Aber auch das geht den Leuten hier nicht gerade leicht über die Lippen, daher wird der Knirps jetzt in der Regel „Docteur“ genannt. Na klasse, ich „freue“ mich schon auf seine Kommentare, wenn ich ihm in vielleicht 15 Jahren als Jugendlichen begegne…

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