Sitzungen und Besichtigungen

Eine Woche in der alten Heimat Sévaré geht zu Ende. Da wir nur so kurz bleiben konnten, waren die letzten Tage mit Sitzungen und Besprechungen gefüllt. Zunächst mit dem Koordinator der malischen Hilfsorganisation, dann mit dem Leitungskomitee, dann noch hier und da Absprachen und ein paar Besuche. Insgesamt haben wir das Gefühl, dass die Zusammenkünfte ein zunehmend konstruktives Klima haben. Das macht uns froh, auch wenn uns klar ist, dass vieles uns gegenüber nicht gesagt wird – wir bleiben halt Leute aus einer anderen Kultur, die von außen kommen. Gestern durften wir in einer SchülerSchule fotografieren und filmen – der Direktor ist ein langjähriger Freund von uns, so war das kein Problem und wir bekamen mit, wie engagiert die Kids hier dem Unterricht folgen (selbst obwohl ein Weißer mit seiner Kamera herumspringt): Wer die Antwort weiß, kann es kaum abwarten, dran genommen zu werden. “Moi, moi, moi” (ich, ich, ich) brüllt es aus allen Ecken durch die Klasse und unzählige Finger fliegen in die Höhe.  “Wir können ihnen tausendmal sagen, dass sie sich nur melden sollen, aber sie sind dann so bei der Sache, dass sie ständig aufspringen und in die Klasse schreien.” … dieses Engagement istGartenarbeit uns aus Deutschland nicht ganz so bekannt… Heute konnten wir zumindest ein Gartenbauprojekt besuchen und somit auch mal die Büros verlassen. Für die Frauen in so einem Dorf ist das immer wieder eine gute Hilfe um die Nahrung vielfältiger zu gestalten oder ein bisschen hier und da zu verkaufen. So Stück für Stück bekommt man mit, wie stark hier die Frau mit Kind im GartenUnsicherheit das Leben der Leute beeinflusst. Viele Leute lebten fast ausschließlich vom Tourismus, der in den kühlen Monaten einiges einbrachte. Das fällt jetzt nahezu komplett weg. Auch die vielen Kunsthandwerker können ihre Produkte fast nur an Weiße verkaufen und die gibt es nun fast nicht mehr. Der Weihnachtsmarkt in Bamako war da für viele noch eine Hoffnung auf etwas Verdienst, weil gerade Menschen aus Europa und den USA dort kaufen gingen. Nach der Attacke auf das Hotel in Bamako scheint auch das jetzt auszufallen. Was soll das für ein Gott sein, in dessen Namen nicht nur Menschen getötet werden, sondern auch vielen anderen die Lebensgrundlage entzogen wird?

Ab morgen werden wir dann gemeinsam mit dem Leitungskomitee unserer malischen Kirche eine “Rüstzeit” haben. Da freuen wir uns sehr drauf: keine Sitzungen, keine Entscheidungen, keine Geldfragen, sondern gemeinsames Bibelstudium, Gebet und auch einfach nur miteinander im Gespräch sein…

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