rückblickend

„Und, war denn Eure Reise erfolgreich?“, wurden wir in der letzten Woche oft gefragt? Das ist eine schwer zu beantwortende Frage. Was hatten wir denn überhaupt erhofft? Die Irritationen in der Zusammenarbeit mit der malischen Kirche, die im Vorfeld der Reise aufgetreten waren, sollten angesprochen und wenn möglich geklärt werden. Wir wollten die malische Hilfsorganisation auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit weiter begleiten, wir wünschten uns Kontakte zu vertiefen und Entwicklungen besser zu verstehen. Mit unseren deutschen Missionaren wollten wir Perspektiven für die nächsten Monate und vielleicht auch Jahre absprechen. Was davon gelungen ist und was nicht, das lässt sich schwer fassen.

DSCF8115 Oft ist es gut, die Dinge erst einmal „sacken“ zu lassen und so denken wir im Nachhinein, dass die Gespräche und Beschlüsse mit dem malischen Kirchenbund in eine gute Richtung gehen. Wir lernen miteinander, wie man Partnerschaft in einer veränderten Missionssituation gestaltet – diese Veränderungen betreffen die Allianz-Mission (z.Zt. wenig Missionare in Mali), die einheimische Kirche (wachsende Mitgliederzahlen, größere Eigenständigkeit) und das Land selbst (unsichere politische und religiöse Situation). Da gilt es immer wieder neu zu sortieren und zu definieren, was die Aufgaben der Partner sind. Dass solche Prozesse auch schon mal holprig und auch verletzend sind, das ist sicher nicht ungewöhnlich und unser Hauptanliegen, hier nicht einseitig einen Weg zu beschreiten, bei dem der andere Partner außen vor bleibt, ist, so empfinden wir, auf einem guten Weg.

Und uns helfen solche Unstimmigkeiten auch immer wieder zu überlegen, was wir selbst als unsere Aufgabe in Mali sehen: Wozu sind wir angetreten? Was können und was wollen wir tun? Da ist es gut, dass wir uns daran erinnern, dass unser Hauptanliegen ist, dass die Menschen, die Christus nicht kennen, von IHM hören und verstehen, dass der Glaube an IHN Freiheit bedeutet. Dieses Feld ist noch sehr weit und in vielen Landesteilen unbeackert. Dafür können wir im Moment als Deutsche nur sehr begrenzt direkt arbeiten, aber wir wollen dafür beten und uns engagieren, dass andere diese Arbeit besser tun können.

P.S.: … und nun zu Teil 3 der Bozo/Dogon-Geschichte: als wir am letzten Tag mit einem Dogon über die Erzählung sprachen, war dieser – und das war eigentlich vorauszusehen – empört, wie jemand das so erzählen kann. Natürlich sei der ältere Bruder, der sich das Fleisch aus dem Oberschenkel geschnitten hat, nicht der Bozo gewesen sondern der Dogon. Und schon waren wir mitten in einem „Cousinage“-Geplänkel über diese beiden Ethnien… Und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt das Huhn noch heute!

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