so mehr oder weniger angekommen

Was machen Missionare am liebsten, wenn sie ihre Heimatgemeinden beeindrucken wollen? Sie geben die aktuellen Temperaturdaten durch und sie erzählen, wie lang der Gottesdienst am Sonntag morgen war. Wie heiß es hier im Moment ist, wissen wir nicht so genau, aber der 3-Stunden-Gottesdienst heute morgen kann da ganz gut mithalten. Allein die „Bekanntmachungen“ dauerten schon über 30 und die Predigt schlichte 70 Minuten. Karsten musste bei Pastor und Ältesten sitzen – sprich: mit dem Gesicht zur Gemeinde. Da konnte man es sich leider nicht leisten, nach dem langen Flug gestern mal die Augen zufallen zu lassen… Also: wir sind in Mali angekommen. Sowohl Körper als auch Geist tun sich da noch ein bisschen schwer, aber das wird morgen sicher schon wieder anders sein. Da treffen wir uns mit Enoc, dem „Präsidenten“ des Gemeindebundes und stimmen unser Programm ab. Dann werden wir vermutlich auch innerlich den Wechsel schaffen und Euch mehr schreiben können, was konkret bei dieser Reise ansteht.

Noch ein kurzer Eindruck beim Gespräch nach dem Gottesdienst, der uns nachdenklich gemacht hat. Thema war der weiter schwelende Konflikt zwischen den Bewohners des Nordens und des Südens Malis. „Mittlerweile denken wir: wenn der Konflikt gut bearbeitet wird, dann wird er wohl noch so 20-30 Jahre dauern – wenn nicht, dann wird er vermutlich nie aufhören.“ Wenn man sonst über dies Thema sprach, dann war der Tenor meist: „Das wird schon wieder, man wird sich verstehen…“ Heute empfanden wir da doch eine gehörige Portion Hoffnungslosigkeit für ihr eigenes Land. … für Hoffnung wollen wir beten und arbeiten!

P.S.: wer Lust hat sich mit uns ein bisschen auf Mali einzustellen, der drehe die Heizung bis zum Anschlag auf, setze sich vor einen Ventilator, schließe die Augen und drehe die Gottesdienstmusik, die wir in den Blog gestellt haben laut auf…

 

viel Spaß!

Eine Antwort auf „so mehr oder weniger angekommen“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert