Gottesdienst spontan

Da die Sonntage ja nicht so zahlreich sind, wenn man nur 3 Wochen im Land ist, hatten wir beschlossen heute – trotz Klimawechsel und wenig Schlaf – nach Nyamana in den Gottesdienst zu fahren. Vorsorglich hatten wir das schon vor 2 Wochen mit dem verantwortlichen Kreispastor abgesprochen. Heute Morgen riefen wir dann vorsichtshalber den Pastor der Gemeinde an – auch um den genauen Weg zu erfragen. Hups, da war dann die Verwirrung groß. Er wollte sich gerade auf dem Weg machen in eine andere Gemeinde, die er auch noch betreut. Irgendwie hatte er die Daten verwechselt und gedacht, wir kämen erst nächste Woche. Aber das ist alles kein Problem: Dann bleibt er eben da (keine Ahnung wer die Predigt dann in der anderen Gemeinde gehalten hat), Thomas, der eigentlich in Nyamana für die Predigt vorgesehen war, wurde kurzerhand dazu berufen Karsten zu übersetzen – na, dann hat er ja für nächste Woche schon was vorbereitet. Und das predigen in Mali macht einfach Spaß! Als Karsten gestern im Flugzeug für heute betete, empfand er, dass die Predigt, die er vorbereitet hatte, zu wenig praktisch ins Leben der Malier sprechen würde. Na, zum Glück war der Flug ja sehr lang und so wurde noch etwas Anderes vorbereitet. Und wieviel konkreter wird es, wenn wir uns dann über den Unterschied zwischen dem Flugverhalten eines Huhns und eines Adlers Gedanken machen, um zu verstehen, wie Gott dem Müden Kraft gibt, damit er fliegen kann wie ein Adler…

Bauplatz
Bauplatz (Gemeindhaus im Hintergrund)

Als wir nachher noch zusammensitzen, bitten wir um Hilfe beim Nummerncode einlesen für Karstens Prepaid-Handy. Im Eifer des Gefechtes hatte er wohl ein wenig zu heftig gekratzt und die Nummer war nun teilweise unleserlich. Das Unterfangen dauerte insgesamt wohl eine Stunde, vier Leute und vier Handys waren nötig und ebenso wurde 4 x der Service angerufen (ja, die sind auch am Sonntag da), um das Problem zu lösen. X-Mal versuchten wir zu sagen, dass es doch nicht so schlimm sei, dass wir das doch auch später noch machen könnten, dass wir ihnen doch nicht die ganze Zeit rauben wollen… Aber das gehört zu Mali: Unser Problem war nun auch ihr Problem und sie gaben sich erst dann zufrieden, als wir wieder telefonieren konnte.

Freude machte es außerdem zu sehen, wie schnell das Schulgebäude vom I-ni-sini-Projekt wächst (das ja auf dem Grundstück der Kirche in Nyamana gebaut wird). Vor gerade mal 3 Wochen wurde der Bau begonnen und schon stehen Fundamente und einige Mauern. Das macht Mut!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert