Bamako, j’arrive !

Wie schön, pünktlich sitzen alle Passagiere im Flugzeug, da erklärt uns ein deutlich genervter Flugkapitän, dass aufgrund eines Streiks in Frankreich (ich habe den Eindruck, die machen das noch öfter als wir in Deutschland…) die Maschine erst mal in Frankfurt am Boden bleiben muss und vermutlich eine Stunde Verspätung hat. Das ist kritisch, denn da wird es möglicherweise knapp mit dem Weiterflug und auch das Frühstück wurde noch nicht serviert… Letztlich war dann aber alles noch gerade rechtzeitig: am neuen Gate in Paris angekommen, konnte ich mich an die Schlange anstellen und somit ohne Unterbrechung direkt weiter fliegen. Was aber die Auslastung des Fliegers nach Mali anging, hatte ich mich kräftig getäuscht: da war so ziemlich jeder Platz ausgebucht! Neben mir saß ein junger Malier, der seit Jahren in Spanien (glücklicherweise nicht in Italien…) sein Geld verdiente und jetzt zur Familie flog. Zu meiner Überraschung wurden wir in Bamako noch vor Betreten des eigentlichen Flughafengeländes von einem komplett in Schutzkleidung eingepackten Gesundheitsmitarbeiter abgefangen und bei jedem die Temperatur gemessen. Ein paar Meter weiter dann bekam jeder Desinfektionsmittel in die Hände gesprüht und wir mussten – egal woher wir kamen – einen Zettel ausfüllen mit allem Drum und Dran: hatten wir irgendwelche Symptome? Wo kamen wir her? Hatten wir Kontakt zu einem Coronakranken? Auf welchem Sitz im Flieger saßen wir etc. Dann bei der Passkontrolle wieder Desinfektionsmittel, denn über den Fingerabdruckleser können ja auch Keime übertragen werden. Mali braucht da nicht lange zu überlegen und zu diskutieren. Nach der Ebola-Epidemie vor ein paar Jahren ist das Gesundheitssystem vorbereitet. Mir scheint, da tun wir uns in Deutschland deutlich schwerer.

Niangaly allerdings, der mich vom Flughafen abholte, hatte keine Probleme damit, dass ich als Deutscher ja aus eine Coronaland komme und machte keinen Bogen um mich. Das wäre allerdings anders, gab er mir lachend zu verstehen, wenn ich gerade aus China gekommen wäre.

Und so bin ich wieder hier – alles scheint wie immer, fühlt sich an, als sei ich nur kurz auf Urlaub gewesen. Schön wieder in Mali zu sein!

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