Beersheba 2

Und weil es noch so viel anderes gibt als Viren und Krankheiten hier die Geschichte von Eric, den Gründer von Beer Shéba Sénégal. Schon bei meinem letzten Besuch hatte ich von dieser Initiative gesprochen. Heute war Eric hier zu Besuch und hat dem Team von Beerscheba Mali erzählt, wie alles angefangen hat:

Als Direktor einer großen Entwicklungshilfeorganisation war er unterwegs mit einem senegalesischen Pastor. Sie kamen an einem Stück Land vorbei, das völlig wüst war – nahezu keine Bäume und Sträucher – die gibt es in der Gegend eh schon wenig, aber hier war fast nicht: ein riesiges Stück Wüste in der Savanne. Sie hielten ihr Auto an, stiegen aus und schauten sich das an, als Eric plötzlich eine Vision hatte: Vor seinen Augen sah er dieses öde Stück Land voll mit Bäumen, Tieren und tanzenden Menschen. Völlig erstaunt – Visionen, die ihm bildlich vor Augen standen, gehörten sonst nicht zu seinem Alltag – wandte er sich an den senegalesischen Pastor: „Ich weiß nicht, was da gerade passiert, aber ich habe dieses Stück Land plötzlich ganz anders gesehen.“ Da beschrieb sein Begleiter, dass er genau dasselbe gesehen hat. Also kontaktierten die beiden das nahegelegene Dorf und erkundigten sich nach diesem Stück Land. Das sei ein verfluchtes Gebiet, wurde ihnen erklärt, deshalb wächst dort nichts und niemand baut dort etwas an.

Noch völlig ohne zu wissen, was daraus werden sollte, bemühte sich Eric um dieses Brachland und tatsächlich: da eh keiner etwas damit anfangen wollte, gab man ihm kostenlos 100 Hektar trockenen Bodens – ein riesiges Gebiet. Eric hatte länger in der Schweiz in guter Position gearbeitet und so Geld zur Seite gelegt. Das holte er von seinem Konto und zäunte damit die 100 Hektar ein – ein sehr kostspieliges Unterfangen. Spätestens da waren die Leute aus dem Dorf überzeugt, dass der Weiße (man weiß ja, dass die manchmal verrückt sind, aber so??) etwas durchgeknallt sein musste…

Eric hatte keine Ahnung von Landwirtschaft, aber er betete um Unterstützung und schon kurze Zeit später meldeten sich Leute, die mit ihm dieses Land nutzen wollten: eine Landwirtschaft, die Gottes Plan die Erde zu bebauen aber gleichzeitig auch zu bewahren, entsprechen sollte. Und so begannen sie mit einer interessanten Methode, Bäume nicht neu zu pflanzen, sondern die natürliche Regeneration von Bäumen und Sträuchern wieder nutzbar macht. Schon nach drei Jahren war aus dem öden, verfluchten Land eine grüne Oase geworden. Viehzucht kam dazu – ohne Antibiotika; zur Nahrung dienende Pflanzen wurden als Permakultur angelegt. Gleichzeitig wurden den jungen Mitarbeitern nahe gebracht was Gott in der Bibel über das ganzheitliche Leben der Menschen sagt.

2002 war Eric das erste Mal auf diesem Grundstück, 2009 gab er seinen guten Arbeitsplatz auf, um sich ganz Beerscheba zu widmen. Mittlerweile wurden dort 140 junge Leute ausgebildet. Ein Jahr lang sind sie jeweils dort, lernen viele Techniken der Landwirtschaft, der Viehzucht, aber auch das Leben in Gemeinschaft. In dieser Zeit lesen sie die Bibel komplett durch und versuchen zu verstehen, was Gott gerade zu den ganz alltäglichen Dingen des Lebens sagt.

Warum „Beerscheba“?

Abraham war, nachdem er aus Angst den König Abimelech hintergangen hatte, von ihm weggeschickt worden. Aber dann schließen die beiden einen Bund denn Abimelech sah, dass „Gott mit Abraham war, in allem, was er tat“. Das ist Erics Wunsch, dass durch die gesegnete Arbeit auf diesem einst verfluchten Land, Gott den Menschen in der Umgebung in seiner Liebe begegnet.

 

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