Aus die Maus

Wieder sind die knapp 3 Wochen Mali vorbei. Wieder sitzen wir am Flughafen und sind froh, dass unser Gepäck, gefüllt mit Mangos, Erdnüssen, Datteln etc. anstandslos durch die Kontrollen gegangen ist. Der Coronatest, für den wir gestern 2 Stunden anstehen mussten, war ordnungsgemäß negativ und dass unsere Namen beim Einchecken am Flughafen nicht auf der Liste standen, ließ sich glücklicherweise schnell klären.

3 Wochen Mali: wir haben ca. 15 Sitzungen und Treffen mit wichtigen Kirchen- und NGO-Vertretern hinter uns gebracht, etwa 10 Stunden im Stau in Bamako gestanden. 13 Mäuse haben in unserer Wohnung ein bitteres Ende gefunden. Wir waren ca. 800 km mit dem Auto unterwegs, haben nur einmal gekocht, 5 Gottesdienste besucht, nicht gezählte Mund-Nasen-Masken durchgeschwitzt. Wir haben über Kleinkreditprojekte gesprochen, bauliche Maßnahmen an unserer Zentrale beschlossen, Ärger unserer Mieter geschlichtet, Manuel Müller in die Arbeit eingeführt, ca. 30 Gläser malischen Tee getrunken, fast jeden Tag 3 x geduscht und wenn eben möglich einen Mittagschlaf gemacht, meistens morgens Müsli gegessen, die I-ni-sini-Schule besucht, mit Freunden telefoniert, die wir aufgrund der Sicherheitslage nicht mehr besuchen können und manchmal auf dem Dach gesessen und trotz Smog einen angenehmen Morgenwind genossen. Und wir waren die ganze Zeit über gesund, hatten keinen Unfall und sind sogar 3 x Joggen gegangen (zumindest Manuel und Karsten…).

Und natürlich haben wir doch auch über Corona gesprochen, haben festgestellt, dass hier auch nicht anders als in Deutschland wilde Theorien verbreitet und manchmal auch geglaubt werden. Aber das Thema hat nicht diese Wichtigkeit – man kann wirklich ganze Tage verbringen, in denen es nicht einmal angesprochen wird. Es gibt tatsächlich noch andere Probleme auf der Welt.

3 Wochen Mali. Heute war der erste Tag, an dem die Mausefallen nicht leergefressen waren und auch keine Maus gefangen wurde. Alles clean! Da wenigstens waren wir erfolgreich. Nach hartem Kampf! Und sonst? Wir habe ein weiteres Mal Partnerschaft versucht – was dabei gelungen ist und was nicht, können wir nicht wirklich beurteilen. Da tut uns jetzt die Quarantäne gut – ein paar Tage abgeriegelt von der deutschen Coronawelt mit der Möglichkeit emotional und im Gespräch die Zeit in Mali verarbeiten zu können.

Eine Antwort auf „Aus die Maus“

  1. Drei sicher sehr anstrengende Wochen eindrucksvoll in wenigen Zeilen zusammengefasst. Danke dafür! Bestimmt ist ganz viel segensreich in Mali verstanden und auch Partnerschaft erlebt worden.
    Ich wünsche Euch eine wichtige besinnliche Quarantänezeit der Verarbeitung, bevor die so spezielle deutsche Coronawelt und ihre kuriose Umsetzung wieder für Euch präsent wird.

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