Kommunikation zum Verzweifeln

Auch das gehört zu unseren Aufgaben: die Scherben aufsammeln von dem, was in den letzten Monaten ohne direkte Begegnung kaputt gegangen ist. Wie schwer ist schon in Deutschland oft die Kommunikation. Wie leicht interpretieren wir Dinge, die wir möglicherweise falsch verstanden haben. Um wie viel komplizierter ist das, wenn zwei so verschiedene Kulturen miteinander im Gespräch sind und dann noch Monate dazwischen liegen, wo wir uns nicht sehen, wo wir nur schriftlich oder fernmündlich kommunizieren können.

Und so diente unser erstes Treffen heute in weiten Teilen dazu, Missverständnisse auf beiden Seiten auszuräumen, zu erklären, was sich wer wobei gedacht hat und wo wir aus unserer Sicht heraus die falschen Schlüsse gezogen haben. Manchmal bin ich dann kurz vor dem Verzweifeln, habe den Eindruck, dass diese Fehlschlüsse vorprogrammiert sind und unser Umgehen damit so hoffnungslos unterschiedlich. Und das, obwohl wir schon so viele Jahre miteinander unterwegs sind, uns eigentlich besser kennen und leichter verstehen sollten.

Und doch: Letztlich gelingt es uns dann trotzdem immer wieder uns gegenseitig zuzuhören, manche Missverständnisse auszuräumen, uns gegenseitig in unserer Andersartigkeit stehen zu lassen und uns als Brüder und Schwestern des einen Gottes zu begegnen. Da ist dann doch das über Jahre gewachsene Vertrauen, durch das es uns gelingt, die vielen kulturellen Unterschiede zwar nicht zu überwinden, aber zumindest mit ihnen leben zu können – wissend, dass dies auch in Zukunft nicht zu vermeiden ist.

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