„Der Doktor macht sich wieder ab nach Afrika“

Es ist jetzt über 17 Jahre her, dass ich unsere Allgemeinarztpraxis in Leipzig übernommen habe. Vieles hat sich seitdem in dieser Welt und in unserem Leben verändert. Aber eine Sache beweist eine unglaubliche Beständigkeit: die Gerüchte, dass wir wieder zurück gehen nach Mali. Es reicht, dass auch nur für 2 Wochen ein Medizinstudent ein Praktikum bei uns absolviert und es dauert nur wenige Tage, bis uns von irgendwo zugetragen wird, dass das ja wohl der neue Arzt sei, dem ich die Praxis übergebe, wenn wir wieder nach Mali zurück gehen. Einmal wurde diese zweifelhafte Ehre sogar einem 16-jährigen zuteil, der nur sein Pflicht-Schulpraktikum bei mir machte. Was da wohl hinter steht? Eher Hoffnung („egal wer kommt – kann ja nur besser werden“) oder doch ein bissen Wehmut? Wer will das beurteilen?

Auf jeden Fall waren auch die letzten Wochen wieder interessant. Die neusten Vermutungen sagten, mein Kollege Alex habe gekündigt, die Praxis würde geschlossen und Gerlind und ich hätten uns eine Villa in Afrika gebaut. Nun, Alex ist immer noch da (und wird es hoffentlich auch noch sein, wenn ich schon in Rente bin, die Praxis hat die Türen weiter geöffnet und das mit der Villa überlegen wir uns noch 😊.

Aber in einer Sache haben die Gerüchte recht: „Der Doktor macht sich wirklich wieder ab nach Afrika“ – wenn auch nur für ein paar Wochen. Und dass ich die Absicht habe wiederzukommen, sieht man daran, dass ich Gerlind in Leipzig gelassen habe. Und so werden Euch in den nächsten Tagen wieder ein paar Mails ins Haus flattern von dem, was mir auf dem anderen Kontinent so begegnet. Ich blicke der Zeit gespannt entgegen, denn wie immer lässt sich vieles von Deutschland aus nur sehr schlecht planen und etliches vom Programm wird erst vor Ort entstehen. Ich freue mich, wenn Ihr mich wieder in Gedanken (und manche auch in Gebeten) begleitet.

Eine Antwort auf „„Der Doktor macht sich wieder ab nach Afrika““

  1. Also ich habe neulich gehört, der Doktor wäre jetzt dabei umzuschulen und als Unterhaltungskünstler mit seiner Frau als Assistentin Programme in ostdeutschen Altenheimen anzubieten und es würden dabei auch Afrikaner auftreten. Und ein anderer sagte mir, der Doktor wäre gar kein Doktor, sondern ein 16 jähriger Wupptertaler, der mit dem Papst eine Herrenboutique in Mali aufmachen wollte. Aber wir zwei wissen, dass das nicht stimmt, sondern dass es umgekehrt ist, dass der zukünftige Papst Alex heißt, 16 Jahre alt ist, aus Mali kommt und die Praxis in Leipzig eine getarnte Herrenboutique ist…
    Aber ich sag es keinem.

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