Back in Bamako

Mit dem Taxi geht es um 12:30 Uhr zum Flughafen Dakar. Sorry, sagt der Taxifahrer, das Gas der Klimaanlage sei leider noch nicht wieder aufgefüllt und so geht es durch die staubigen Sandpisten mit offenem Fenster in Richtung der nächsten Kleinstadt. Die Anzeige vor mit zeigt 35 an – ja, das könnte stimmen, im Senegal ist es auch mittags deutlich weniger warm als in Mali – aber die Temperatur steigt stetig an, je weiter wir fahren – jetzt sind wir schon bei über 40. Dann kommen wir auf die Alphaltstraße: bei über 50 werde ich skeptisch. Oh, mein Fehler: ein Renault mit der Geschwindigkeitsanzeige in der Mitte, nicht °C, sondern km/h. Na, das hätte ja auf der Autobahn wenig später lustig werden können…

Im Flugzeug dann die freudige Überraschung, dass es trotz einer Flugdauer von nur 80 Minuten ein komplettes Mittagessen gibt – welch unerwartetes Glück, da ich seit dem Morgen nichts mehr gegessen hatte – also doch keine Solidarität mit den Muslimen, die ja gerade mit dem Ramadan begonnen haben.

Neben mir sitzt ein freiberuflicher Journalist aus Mali. Nachdem wir uns einige Zeit unterhalten haben, fragt er mich, ob ich bereit wäre, wenn er mich in Bamako für ein Interview kontaktieren würde, dazu, wie es mir damit geht, dass ich nach so vielen Jahren, die wir in Mali gelebt haben aufgrund der Sicherheitslage nicht mehr in unsere alte Heimat kann. Das berührt mich. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich von einem Malier in meinem Schmerz wahrgenommen empfinde, den Ort nicht mehr besuchen zu können, der 10 Jahre lang unser Zuhause war.

Niangaly holt mich vom Flughafen ab – diesmal direkt mit allem Gepäck. Er hat liebevoll vorgesorgt und so finde ich geröstete Erdnüsse und diverses Obst vor – und lasse mir die erste unglaublich süße Mango schmecken. Welch ein Geschenk, dass ausgerechnet in der heißesten Zeit in Mali die besten Mangos reif sind.

Bamako – wieder einmal – schon im 10ten Jahr machen wir dieses Hin und Her zwischen den Welten, das ist insgesamt nun mehr als ein Jahr. Ein Stück weit ist es Routine geworden und doch auch immer wieder ein neues Erleben.

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