Generationskonflikt

Doch noch ein Schlaglicht aus der Sitzung des Leitungskomitees: Alle 5 Jahre werden die verschiedenen Kirchengremien neu gewählt. Angefangen bei der Ortsgemeinde geht es weiter auf regionaler Ebene und die Regionalvertreter wählen dann das nationale Komitee – Jugend, Frauen, Kindermitarbeiter, Kirchenleitung – alles wird neu besetzt.

Als wir zusammen sitzen und jeder aus seinem Arbeitsbereich berichtet, wird klar, dass die Jugend einer Region die Wahl ihrer Vertreter online durchgeführt hat. Seit Corona hat sich auch in Mali viel verändert und gerade die jungen Leute sind mit Onlinetreffen schnell vertraut gewesen. Aber die „Alten“: Skandal! Wie kann man eine Leitungswahl online durchführen? Das gab es noch nie und das stünde auch nirgends geschrieben. Also: das geht auf keinen Fall durch! Die Wahl müsse auf jeden Fall wiederholt werden! Da sind sich alle schnell einig. Dann aber wird klar, dass die Vertreter der Regionen ja schon das nationale Jugendkomitee gewählt haben und wenn die regionale Wahl annulliert wird, dann muss ja auch auf nationaler Ebene neu gewählt werden, weil die Delegierten ja gar nicht berechtigt waren zu wählen.

Ich weiß nicht, wie es jetzt weiter geht. Wird echt neu gewählt? Dann riskiert man, dass die schon Gewählten aus Protest das Handtuch werfen und nicht erneut zur Wahl antreten. Und für die jungen Leute ist der Umgang mit Zoom, Signal oder WhatsApp so normal geworden, dass es für sie kaum nachvollziehbar ist, wo denn das Problem liegt. Die ältere Generation aber misstraut diesen sozialen Medien – zumal sie die Technik auch oft nicht beherrschen – da wird es noch viel Gesprächsstoff geben!

 

 

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