Das war ein langer Tag (nein, das stimmt wirklich – durch die Zeitumstellung war er genau eine Stunde länger als Eurer). Jetzt ist es eine Minute vor 00 Uhr und wir sind gut in Bamako angekommen. Afred Meier hat uns vom Flughafen abgeholt und mit nur 29 °C am Abend ist es recht erträglich. Alles ging gut und Karsten ist wieder um mindestens 3 Erfahrungen reicher:
1) Flugbegleiter auf einem Flug nach Mali sind schon besondere Menschen. In unglaublicher Ruhe verstauen sie die Unmengen von „Hand“-Gepäck in den viel zu kleinen Fächern über den Sitzen und warten in aller Gelassenheit wenn einer nach dem anderen erst sein Gepäck ganz ordentlich verstaut, bevor er die hinter ihm immer länger werdende Schlange durchlässt.
2) Die Berge im Norden der Wüste Malis mögen ein gutes Versteck für radikale gewaltbereite Menschen sein – aber von der Luft aus betrachtet sind sie wunderschön.
3) Die Toiletten in Flugzeugen sind ausgerichtet auf die Toilettengewohnheiten von vermutlich einer Minderheit der Menschheit. Nur mit Socken dort hinein zu gehen ist eigentlich ein klassischer Anfängerfehler…
… kurz vor dem Abflug
Noch ein letzter Tag in der Praxis. Viele Patienten wünschen uns einen „schönen Urlaub“. Dann ein Nachmittag zwischen Packen, Verabschieden, Abarbeiten von dem, was hier nicht auf die Rückkehr warten kann, uns zum Essen einladen lassen von lieben Menschen unserer Hausgemeinschaft und mit unseren Leipziger Kids noch ’nen Kaffee trinken und miteinander beten. Dann, morgen um 6 geht’s los. Mit dem Bus nach Berlin und dann über Paris nach Bamako (Ankunft 22:00 MEZ). Was erwartet uns in Mali? Wir werden nur wenige Tage in der Hauptstadt bleiben, dann zunächst in die Stadt San zum Präses des Gemeindepartnerbundes fahren, um danach im Norden in Sévaré Station zu machen. Besonders wichtig in den kommenden zwei Wochen wird die Hauptversammlung der UEPEM, des Gemeindebundes sein, denn da werden wir alle wichtigen malischen Mitarbeiter treffen, hören und diskutieren, was für die Arbeit wesentlich ist. … aber dazu später mehr. Jetzt freuen wir uns, dass Ihr uns begleitet und mit uns und für uns betet.
Startschuss
Am 14.3. ist es wieder soweit und wir reisen nach Mali. Diesmal leider nur für 2 Wochen, denn so kurz nach unserem letzten Aufenthalt im November können wir die Praxis nicht wieder so lange schließen.
Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Ebola vom letzten Jahr: Nicht wenige unserer Patienten glaubten, wir seien zu einem Ebolaeinsatz weg gewesen und dementsprechend waren die Reaktionen. Die meisten brachten uns allerdings viel Positives rüber und nahmen die Unannehmlichkeiten durch die Praxisvertretung verständnisvoll in Kauf.
Und dann gibt es auch Erfreuliches zu berichteten: Ein junger Mann aus der Leipziger Adventgemeinde wird ab Oktober als Weiterbildungsassistent in unserer Praxis anfangen. Das ist nicht das, was wir uns ursprünglich vorgestellt haben, weil es nur eine Zwischenlösung ist und er als Arzt in Weiterbildung auch nicht völlig selbstständig arbeiten darf. Aber wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und dass sich hier eine Tür geöffnet hat.
Soviel heute zu ein paar wenigen Dingen, die sich seit unserer letzten Mail getan haben.