Und heute der zweite Sitzungstag. Zu unserem Glück haben die Temperaturen wieder etwas den Rückwärtsgang eingelegt, denn wir sitzen – mit wenigen viel zu kurzen Unterbrechungen – von 8:00 bis 21:00 Uhr mit 50 Pastoren und Gemeindeältesten unter einem Wellblechdach, hören uns Berichte an über die verschiedenen Arbeiten, stellen Fragen, geben Anregungen und wundern uns auch nach vielen Jahren Erfahrungen dieser Art immer wieder, mit welcher Ausdauer Malier solche Mammutsitzungen durchhalten. Dabei stellen wir fest, dass sich manche Dinge überhaupt nicht geändert haben (wenn das Geld nicht reicht, ist immer die erste Frage, welche Partnerorganisation es wohl geben kann) und Anderes sich deutlich weiter entwickelt hat (als sich herausstellt, dass ein Komitee nur mit Pastoren besetzt ist – obwohl das gegen die Satzung ist – setzt die Hauptversammlung diesem eine Frist von 3 Monaten um Neuwahlen einzuleiten – das wäre noch vor 10 Jahren fast undenkbar gewesen). Ja, und morgen geht es dann weiter. Besonders wichtig sind dabei die Wahlen des nationalen Leitungskomitees – da freuen wir uns, wenn Ihr mit uns für weise Entscheidungen betet!
Szenen eines Sitzungstages
M. soll etwas vorlesen und hat Schwierigkeiten mit der kleinen Schrift. Sofort reißen sich alle Sitzungsteilnehmer die Brille von der Nase: „Hier, Du kannst meine haben“, „Nein, nimm lieber die hier, die passt bestimmt besser!“…
Es stellt sich die Frage, wo die drei Bibelschüler demnächst ihr Praktikum absolvieren sollen. Zwei von drei Kirchendistrikten wollen jeweils zwei Bibelschüler haben. Der dritte Distrikt hat zurzeit keinen Bedarf. Eine heiße Diskussion beginnt zwischen den beiden Distriktverantwortlichen, wer den größeren Bedarf hat. Nach einer viertel Stunde dann das salomonische Urteil auf malisch: jeder der 3 Distrikte bekommt einen Bibelschüler – auch der, der keine Bedarf angemeldet hat.
Wort des Tages des ehemaligen Präses: „Versöhnung, die nicht von Herzen kommt, ist wie ein Kuhfladen, der außen getrocknet innen aber noch ganz feucht ist!“
In diesem Jahr reicht das Geld nicht für die Durchführung einer Jüngerschaftsschulung. „Das ist nur, weil ihr im letzten Jahr alles Geld auf den Kopf gehauen habt, statt etwas für dieses Jahr aufzuheben.“, sagt einer der Pastoren. Eine heiße Diskussion schließt sich an mit gegenseitigen Vorwürfen, Rücktrittsdrohungen und immer wieder (nanu!) fröhlichem Gelächter. Und wir sitzen dabei und wundern uns. Schamkutur? Man hat uns immer gesagt, dass man in Mali niemanden in der Öffentlichkeit bloßstellen darf und hier geht es zur Sache, wie wir es uns in einem deutschen Leitungsgremium nicht vorstellen können. Und doch… in der Pause werden sich fröhlich weiter Dinge an den Kopf geworfen, man diskutiert, flaxt und dann essen alle gemeinsam und scheinbar problemlos miteinander.
… die Feinheiten der internen Kommunikation haben wir wohl noch wenig verstanden! (Ob wir das besser kapieren würden, wenn wir Bambara sprächen und nicht auf die Übersetzung angewiesen wären?)
Gottesdienst – Projekte – Schweiß
Gottesdienst in Sévaré, der Gemeinde, zu der wir viele Jahre gehört haben. 12 Jahre ist es her, dass Karsten hier zuletzt gepredigt hat. Es ist ermutigend, wie viel sich hier verändert hat. Die Kirche ist gut gefüllt – das ist kein kleiner Haufe mehr, sondern mehrere 100 Leute feiern gemeinsam Gottesdienst. Mittlerweile ist er gut heiß geworden und wir sind froh, dass die meiste Zeit über die Ventilatoren funktionieren. Für einen Außenstehenden ist es immer ein Wagnis Vergleiche aus dem Alltag der Malier zu nehmen um biblische Gedanken zu verdeutlichen. Um so mehr freuen wir uns, wenn durch verstehendes Kopfnicken oder fröhliches Gelächter der Eindruck entsteht, dass wir nicht völlig daneben gelegen haben.
Und heute gehörte ein Großteil des Tages der malischen Hilfsorganisation (ACDM). Im November war das Treffen mit den Verantwortlichen nicht gerade ermutigend und wir unsicher, ob Karstens deutlich kritischen Worte damals hilfreich waren. Heute war ein völlig anderes Klima auf beiden Seiten und wir sprachen darüber, wie weit sie mittlerweile gekommen sind mit ihrer eigenen Organisation und auch, was wir für gegenseitige Erwartungen haben – und so kam es zu einem offenen Dialog. Endlich, so scheint uns, haben die Malier auch innerlich die Verantwortung übernommen für diese Arbeit. Das ist für uns eine große Gebetserhörung! Außerdem fahren wir zu ein paar Projekten, damit wir viel Foto- und Filmmaterial mit nach Hause nehmen können: auch die „Werbung“ für unsere malischen Kollegen in Deutschland gehört mit zu unseren Aufgaben und so fahren wir hemmungslos filmend und fotografierend von Projekt zu Projekt und freuen uns auch dabei daran, wie sich Dinge positiv verändern. In voller Mittagshitze kommen wir in einem Gartenprojekt an und sehen viele Frauen, wie sie ihr Gemüse gießen. Wer bei 40° (im Schatten!!) in der prallen Sonne seine Garten bearbeitet, der muss schon ernsthaft bei der Sache sein!
eine Woche rum
Samstag morgen um 8h nimmt Karsten am Männerhauskreis der lokalen (unserer ehemaligen) Gemeinde teil. Danach besuchen wir gemeinsam mit unserem Pastor das hiesige Gefängnis, wo sich die ev. Allianz und besonders auch unser Pastor stark engagiert. Als wir das Gelände betreten sind wir nach den Erfahrungen, die wir beim letzten Besuch in einem der Gefängnisse in Bamako gemacht habe, völlig perplex: Vor uns liegt ein heller, weiträumiger, gepflegter Hof mit Bäumen, überdachten Plätzen zum Stitzen, einen Gemüsegarten, einem Gehege für Schafe, freilaufende Hühner, einem überdachten „Versammlungsplatz“, den die Kirche hat bauen lassen und an dem Gottesdienste + gemeinsame Mahlzeiten durchgeführt werden, daneben eine Moschee – auch die Muslime engagieren sich hier.
Natürlich ist dies nur ein Teil des Ganzen. Vom gemeinsamen Hof gehen dann die „geschlossenen Abteilungen“ ab, in denen es aber auch noch deutlich mehr Platz gibt als im Gefängnis der Hauptstadt. Es freut uns zu sehen, dass die Malier hier manches verbessert haben – gerade wer das „Vorgängergefängnis“ in Mopti kannte, der würde seinen Augen kaum trauen. Und doch sind die Menschen hier oft abgeschnitten von der Gesellschaft. Selbst in der Familie, so erklärt uns einer der Wächter, würden die Menschen oft mehr oder weniger ausgeschlossen, wenn sie im Gefängnis landen, „aber“, so sagt er „das Gefängnis ist für uns alle – das kann jedem passieren, dass er hier rein muss.“ Und er betont mehrfach, dass die verschiedenen Kirchen Malis die zuverlässigsten Partner seien für die Arbeit im Gefängnis. Viele Gruppen kämen und gingen, würden irgendwas machen und sich dann wieder verabschieden, aber die malischen Kirchen würden sich seit Jahrzehnten konstant im Gefängnis engagieren. Ein schönes Zeugnis!
Am Nachmittag sind wir dann bei Familie Apel. Es freut uns sehr zu hören, dass es ihnen deutlich besser geht als noch vor 4 Monaten und sich ihre Gesundheit stabilisiert hat. Sie erzählen von der Arbeit unter den Bozo, Übersetzungsarbeit, Radiosendungen und biblische Geschichten in ihrer Sprache. Ganz vereinzelt findet man Christen unter dieser Bevölkerungsgruppe, aber ansonsten sind fast alle noch in ihrem islamisch-animistischen Glauben gefangen.
… und für die, die den Blog öffnen, gewähren wir Euch hier noch ein Einblick in unser „Schlafzimmer“…
ein Sitzungstag
Heute morgen ein Treffen mit Daniel, einem unserer Leiter, das uns beim letzten Besuch viel Kraft gekostet und auch frustriert hat. Wir geben die Begegnung bewusst miteinander an Jesus ab und beten um Offenheit füreinander. Und wirklich: Wir beide empfinden das Treffen diesmal sehr anders. Wir können uns über wichtige Themen austauschen, gute Veränderungen der letzten Monate sehen und wir merken, dass wir einander schätzen und ergänzen. Und doch sind 6 Stunden „Sitzung“ in der Wärme dann auch lang…Für Karsten geht es danach gleich weiter mit einem Einführungskurs: Wie erstelle und unterhalte ich eine Internetseite? Das ist ein wichtiger nächster Schritt für unsere Projektarbeit, die sich gerade strukturell von einer bisher deutschen zu einer malischen ONG (nicht staatliche Entwicklungsorganisation) verändert, um zusätzliche Finanzpartner zu erreichen.
Gerlind überlässt diese Technik gerne den Männern und widmet sich ihrem malischen Haushalt mit Wasser aus dem Brunnen (netterweise eilen sofort unsere Nachbarsmädchen herbei, wenn sie sich mit ihren Eimer nähert und schöpfen das Wasser für sie), Handwäsche und Waschbrett. Trinkwasser holen wir am Wasserhahn auf dem Nachbargrundstück, das „unserer“ Kirche gehört. Gerlind genießt das deutlich einfachere Leben hier sehr. Dann noch einen „Ausflug“ auf dem Markt, wo wir Stühle in Auftrag geben, um unsere Gäste besser empfangen zu können.
Am Abend geht es dann noch nach nebenan, um den Pastor und seine Familie zu grüßen. Die ganze Familie lässt sofort alles stehen und liegen und wir setzen uns zusammen in den Hof und reden. Das ist malische Gastfreundschaft: Begegnungen und Beziehungen gehen vor allem.
Und jetzt lassen wir den Tag wieder auf unserem Dach ausklingen. Heute ist es nicht -wie gestern- bewölkt, sodass wir die Sterne sehen…Herrlich!
auf in den Norden!
Gestern haben wir Bamako verlassen und sind in aller Frühe mit dem Bus zu Ezechiel, unserem Präses gefahren. Mittags holt er uns mit einem alten klapprigen Auto vom Busbahnhof ab und wir fahren zu ihm nach Hause. Wie schon bei unserem letzten Besuch empfinden wir, dass unsere Beziehung seit seinem Besuch bei uns in Deutschland sehr viel persönlicher geworden ist – auch wenn er uns immer noch „Madame la directrice“ und „mon directeur“ nennt und wir ihn „mon président“ nennen. Und so geht es nicht nur um Arbeitsthemen, sondern wir blödeln auch rum, spielen gegeneinander 4 gewinnt und werden von ihm und seiner Frau gemästet. Dann fragt er, ob ich (Karsten) mir seine Nachbarin anschauen könne, denn sie sei seit einigen Wochen krank. Sie waren schon in einem evangelischen Krankenhaus und auch in der Hauptstadt Bamako, aber es würde nicht besser. Als ich mir Frau H. anschaue bestätigt sich leider das, was auch in Bamako schon gefunden wurde: Sie hat eine Embolie in der Hauptversorgungsarterie der rechten Hand. Über Nebenäste kommt zwar noch Blut in die Hand aber zu wenig um mit ihr arbeiten zu können. So hat sie eine Hand, die sie nicht benutzen kann, die aber ständig Schmerzen macht. In Deutschland würde hier sofort ein Gefäßchirurg zu Werke gehen aber hier kann man nur versuchen mit Medikamenten eine Verschlechterung zu verhindern und zu hoffen, dass sich die Blutversorgung soweit wieder verstärkt, dass die Hand erhalten werden kann. Keine guten Nachrichten … Ob ich für sie beten dürfe, frage ich den Ehemann, merke aber an seiner Reaktion schnell, dass das nicht in seinem Sinne ist und so lenke ich ein, dass wir das auch tun können, wenn er und seine Frau nicht dabei sind. Da hat er dann nichts dagegen. Später erzählt uns Ezechiel, dass sie schon oft über den Glauben gesprochen hätten. Die Ehefrau und auch die Kinder würden gerne Christen werden, aber der Mann ist dagegen und lässt das nicht zu. So beten wir nach ihrem Weggehen gemeinsam dafür, dass Gott ein Wunder an Frau H. tut, sie wieder ihre Hand zurück gewinnt und auch der Mann erfährt, dass Gott Liebe ist. Betet Ihr mit?
Und nach einer Sitzung heute mit dem Kirchenkomitee aus dem Distrikt Ouan sind wir nun in unserer alten Heimat, in Sévaré, angekommen, haben unsere Matratzen auf dem Dach ausgebreitet, das Moskitonetz aufgehängt und freuen uns auf eine kühle Nacht unter freiem Himmel…
Und hier noch die Nationalhymne wie versprochen. Mit dem VLC-Player müsste man sie anhören können. Viel Spaß!
Hm – geht doch nicht – wird leider nicht hochgeladen sorry!
letzter Tag in Bamako
Am Morgen mit Christiane zum Schulunterricht der 1. Klasse in Sabalibougou gegangen. Mischmasch zwischen Französisch und Bambara. Sozialkunde: Wie sage ich „guten Morgen“, wie fege ich ein Klassenzimmer und heute: warum darf ich nicht einfach in das Auto meiner Eltern einsteigen, wenn sie nicht dabei sind? Back to the roots. Da sitzen 30 kleine Jungs und Mädels, sind hoch konzentriert, schlafen auf dem Tisch, prügeln sich – im Prinzip auch nicht anders als in Deutschland. Besonderer Leckerbissen für uns: nach dem Unterricht stellen sich alle draußen auf, singen die Nationalhymne und hissen die malische Flagge. Wenn es uns noch gelingt, schicken wir euch die Tonaufnahme später noch rüber…
Heute Nachmittag dann Treffen der evangelischen Allianz. In Algerien soll ein Friedensvertrag mit den Völkern im Norden Malis unterzeichnet werden und der Text wird hier von den Verantwortungsträgern der verschiedenen evangelischen Kirchen zur Kenntnis genommen, erläutern und dann diskutiert. Die Organisation der Veranstaltung lässt an manchen Stellen die Haare raufen aber tief beeindruckt uns, dass da bei einer wichtigen politischen Entscheidung über 100 Kirchenverantwortliche bei fast 40°C über 4 Stunden zusammen kommen um sich informieren zu lassen und um miteinander die Konsequenzen der politischen Entscheidungen zu diskutieren. Die malische evangelische Allianz sieht in der Mitgestaltung der Politik ihres Landes eine klare Aufgabe.
Abdias
… verheiratet, 4 Kinder, Pastor einer recht großen Gemeinde in Bamako. Als wir letztes Jahr in Mali waren, hatte er gerade die Leitung der Radio- und Medienarbeit der Kirchen übernommen. Das war in einer schwierigen Situation: In der Vergangenheit war manches schlecht gelaufen und jetzt war kein Geld in den Kassen und große Skepsis bei den Kirchenmitgliedern und Partnerorganisationen. Abdias machte zunächst alles selbst. Er hatte filmen gelernt und die Filme zusammen zu schneiden. Das wurde nicht selten in nächtlichen Sitzungen erledigt. Mittlerweile hat er ein paar Helfer gefunden und auch das Vertrauen kommt zurück. Und nun treffen wir uns, weil Abdias Leiter des Kirchenkreises Bamako geworden ist. Er berichtet von seinen Perspektiven, wie er die Kirchenkomitees schulen, das Evanglisationsteam wieder reaktivieren möchte und an welchen Orten er eine Kirchenneugründung wünscht. Dass seine Frau – ganz nebenbei – auch noch Leiterin des nationalen Frauenkomitees ist, erwähnt er erst gar nicht. „Sag mal, Abdias“, fragen wir ihn, „du hast doch bisher auch nicht nur rumgesessen, wie schaffst du denn die neue Aufgabe nun auch noch?“ Das sei durchaus eine berechtigte Frage, meint er. Im Zentrum seiner Arbeit sei immer die Ortsgemeinde gewesen, das andere käme danach. Und er würde andere Leute anleiten, damit er nicht alles alleine machen müsse. Auch wenn wir ihn im Gebet unterstützen würden, darüber wäre er sehr froh. Und dann sprechen wir über Leiterschaft, den Umgang mit Kritik und wie in Mali wie in Deutschland oft hintenherum geredet wird, statt den Mut zu haben, direkt auf den Anderen zuzugehen. Abdias: eine reife Persönlichkeit, ein interessanter Gesprächspartner, ein Mann mit Perspektive und gleichzeitig einem Herz für die Basisarbeit. Schön, mit solchen Partnern zusammen zu arbeiten!
Sonntag in Bamako
Nach ein paar Stunden Schlaf und einem gemeinsamen Frühstück mit Meiers fahren wir zum Gottesdienst nach Sabalibougou, einem kleinen Ort am Stadtrand von Bamako. Hier sitzen ca. 20 meist junge Christen einfach auf der Veranda eines Hauses und feiern Gottesdienst. Daneben baden etwa ebensoviele Enten in einem kleinen Becken, denn der Hausherr hat auch eine Entenzucht im Hof. Alles läuft auf Bambara, so dass ich nur wenig verstehe aber um so mehr beobachten kann. Alfred hält eine lebendige Predigt und bis auf die Kinder, denen dann doch schnell langweilig wird, sind die Leute aufmerksam dabei. Auf dem Rückweg fahren wir dann noch beim Gebäude der FATMES vorbei, der theologischen Ausbildungsstätte, an der Alfred unterrichtet und „begutachten“ die Fortschritte der Bauarbeiten. Langsam aber sicher entsteht hier ein richtiges Zentrum. Auf der Fahrt kommen wir vorbei an einem ca. 15 Meter hohen Müllberg, auf dem Leute nach brauchbaren Resten suchen – das Müllproblem wird immer größer gerade in der Hauptstadt. Es wird einfach ungeheuer viel Müll produziert und „Müllverbrennungsanlagen“ gibt es höchstens am Stadtrand , wo die aufgehäuften Berge einfach angezündet werden. Nachmittags sitzen wir dann noch mit Meiers zusammen und reden über ihre Arbeit und ihr Ergehen in Mali. Und wir sind sehr froh, dass sich vieles stabilisiert hat. Christiane geht es gesundheitlich deutlich besser und auch arbeitsmäßig hat sich Manches stabilisiert. Ihre Arbeit ist sehr vielfältig und spanndend: Unterricht geben, Bücher katalogisieren, Spielenachmittage mit Kindern im Dorf, Gefängnisarbeit, Gästehausbetrieb, Gemeindearbeit… aber dazu lest Ihr besser in ihrem eigenen Blog…
Ankunft
Das war ein langer Tag (nein, das stimmt wirklich – durch die Zeitumstellung war er genau eine Stunde länger als Eurer). Jetzt ist es eine Minute vor 00 Uhr und wir sind gut in Bamako angekommen. Afred Meier hat uns vom Flughafen abgeholt und mit nur 29 °C am Abend ist es recht erträglich. Alles ging gut und Karsten ist wieder um mindestens 3 Erfahrungen reicher:
1) Flugbegleiter auf einem Flug nach Mali sind schon besondere Menschen. In unglaublicher Ruhe verstauen sie die Unmengen von „Hand“-Gepäck in den viel zu kleinen Fächern über den Sitzen und warten in aller Gelassenheit wenn einer nach dem anderen erst sein Gepäck ganz ordentlich verstaut, bevor er die hinter ihm immer länger werdende Schlange durchlässt.
2) Die Berge im Norden der Wüste Malis mögen ein gutes Versteck für radikale gewaltbereite Menschen sein – aber von der Luft aus betrachtet sind sie wunderschön.
3) Die Toiletten in Flugzeugen sind ausgerichtet auf die Toilettengewohnheiten von vermutlich einer Minderheit der Menschheit. Nur mit Socken dort hinein zu gehen ist eigentlich ein klassischer Anfängerfehler…