Aufstehen, waschen, anziehen und vor dem Frühstück mal kurz Mails abrufen, weil die Internetverbindung da besser ist. Und es ist jedes Mal eine Ermutigung ein paar nette Zeilen von Euch zu lesen, die zeigen, dass Eure Gedanken und Gebete uns begleiten – Danke!
Fußwaschung à la malienne: Da beim Frühstück draußen die Mücken immer meinen, sie sollten auch was essen und sich unter dem Tisch fröhlich über unsere Füße hermachen, hole ich die Autanflasche aus meinem Zimmer – und da recken sich mir plötzlich 6 Kollegenfüße entgegen, die alle profitieren wollen. Wie schön, dass ich eine Sprühflasche mitgenommen habe und nicht die Flüssigversion!
Nachdem Oliver zunächst nachts deutlich unter der Hitze gelitten hat, verrate ich ihm den Trick meine Ehefrau: nimm ein Handtuch, mach es gut nass und lass den Ventilator laufen. Es geht nichts über die gute alte Verdunstungskälte. Und schon sind die Nächte viel besser. Oliver allerdings perfektioniert die Methode: jetzt wird das nasse Handtuch zunächst in eine Plastiktüte gepackt und 20 Minuten ins Gefrierfach gelegt. Not macht erfinderisch!
Mit Enoc und Abdias verbringen wir den Morgen, reden über die Möglichkeiten von Sportarbeit im Rahmen der Kirche und Oliver berichtet von seinem Erfahrungen in verschiedenen Ländern: Ein guter und konstruktiver Austausch. Und dann reden wir auch über Schwierigkeiten in der Kommunikation und wo Dinge nicht gut gelaufen sind, falsch rüber kamen oder auch einfach hineininterpretiert wurden. Und während es immer mal wieder Momente gibt, wo ich den Eindruck habe, wir kommen uns nach Jahren der Zusammenarbeit kaum näher, empfinde ich hier, dass es auch ein wirklich vertrauensvolles Miteinander gibt, mit dem ehrlichen Interesse Missverständnisse zu benennen und aus dem Weg zu räumen. Das sind für mich wohl die mutmachendsten Erfahrungen in unserer Arbeit in Mali.
Enoc sagte mir vor Vorgestern, dass es in den nächsten 3 Tagen regnen muss, sonst sei der Reis auf seinen Feldern nicht mehr zu retten. Ich verspreche dafür zu beten. Heute spreche ich ihn darauf an: „Gestern sah es so aus, als wollte es regnen, aber leider kam dann doch nichts“. „Ja“, sagt er, „aber Gott hat die Gebete trotzdem erhört, nur anders. Gestern wurden die Schleusen des Kanals geöffnet und so das Reisfeld daraus bewässert.“
Nachmittags dann Fußballtraining mit Kindern. Zuerst die Kinder ins Auto verfrachtet. Hinten in den Toyota gingen auf der Rückfahrt 19 Kids rein (das Foto ist von der harmlosen Hinfahrtvariante mit 9 Kindern).Dann wird auf dem Platz gekickt und wir Alten dürfen mitmachen: In der prallen Sonne bei 39° (im Schatten), bedeckt von rotem Staub auf einem Schotterplatz mit unzähligen malischen Kids Fußball spielen: Das Leben ist herrlich!!!